Denn diese sind für Kinder viel wertvoller als Barbie & Co. Irgendwie logisch, nicht?
Die Sportferien sind fast überall vorbei, die Frühlingsferien stehen schon bald vor der Tür. Die Diskussion, wieso man mit Kindern überhaupt in die Ferien muss (hier auch schon heiss diskutiert), hat einen neuen Aspekt erhalten: Weil es schlicht gut ist für sie. Zumindest ist es besser als das viele Spielzeug, dass sie jährlich kriegen.
Laut Analysen des Marktforschungsinsituts Euromonitor geben Briten umgerechnet rund 650 Euro im Jahr pro Kind für Spielzeuge aus. Damit liegen sie international auf Platz 2, hinter den Australiern, die etwa 700 Euro pro Kind in Playstations, Barbies und Co. investieren. Schweizer gaben letztes Jahr gemäss Spielwarenverband 460 Mio. für Spielzeug aus. Diese Zahl spiegelt nicht ausschliesslich Käufe für Kinder wieder, dennoch kann man sich vorstellen, dass die reiche Schweiz auch zu den oberen 10 der Kinder-Spielzeug-Käufer gehören dürfte.
Dieses Geld würden Eltern lieber in Reisen mit ihren Kindern investieren, so der Kommentar zur Studie des britischen Psychologen Oliver James in der Telegraph von Ende Januar. Der Autor von zahlreichen Bestsellern über Kinder und Familienpsychologie (unter anderem von diesem mit dem klingenden Titel: «How NOT to fuck them up») argumentiert, dass moderne Spielzeuge Kinder meistens vom Familienleben eher isolieren, statt gemeinsame Erinnerungen schaffen. Eine Reise hingegen werden sie, wie die Erwachsenen auch, als erfüllend erachten.
Und wenn ihr jetzt denkt, «Das muss man sich aber auch leisten können», widerspricht James. Denn den Kindern ist es egal, ob es ein Luxus-Urlaub auf den Malediven oder ein langes Wochenende auf dem Campingplatz ist: Auch kleinere Reisen erfüllen den Zweck, Erinnerungen zu schaffen. Eine Playstation plus Spiele kostet ausserdem sicher mehr als das Osterwochenende in einem Zelt im Oberwallis.
Obwohl ich ja nicht der Meinung bin, dass der Urlaub gänzlich auf die Kinder ausgerichtet sein muss, empfehle ich dennoch, auf ihre Bedürfnisse einzugehen, wenn man wirklich gelungene Ferien machen will. Keine Museums-Marathons oder langweilige Abendessen im Meeresfrüchterestaurant (auch, aber nicht nur). Im Vordergrund sollte die gemeinsame Zeit stehen. Es gibt so viele Angebote in Städten, in den Bergen und am Meer, um alle familiäre Ferienbedürfnisse abzudecken, da findet sich immer etwas.
Die Wissenschaft bekräftigt auch meinen Verdacht, dass Reisen Kinder klüger macht. Denn pädagogisch sind Reisen im Kindesalter laut Forschungsergebnissen mehr als wertvoll: Forscher des US Department of Education haben anhand einer Langzeitstudie, die 2014 endete, herausgefunden, dass US-amerikanische Kinder vom Kindergarten bis zur 5. Klasse viel bessere Schulleistungen erbringen, wenn sie viel gereist sind. Sie seien entsprechend neugieriger, wüssten schlicht mehr und könnten sich viel besser konzentrieren.
Fazit: Reisen macht klüger UND glücklicher! Hatten wir das nicht vermutet? Dann wünsche ich euch jetzt schon schöne Ferien!
Dieser Text erschien erstmals am 1. März 2017 auf wireltern.ch
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