Die Buchung über das Online-Reisebüro webook.ch lief
reibungslos. Die Tickets und Reiseunterlagen waren rechtzeitig da. Obwohl wir
erst um 13.15 Uhr von Zürich abflogen, konnten wir am Vorabend das Check-in
erledigen, so dass wir am Reisetag ruhig und entspannt mit zwei
Hanggepäckstücken und 4 Kindern mit Bus und Zug zum Flughafen reisen konnten.
Glücklicherweise hatten wir uns am Flughafen noch ausgiebig verpflegt, denn auf
dem doch 4-stündigen Flug mit Niki /Air Berlin gab es weder Verpflegung noch
Getränke gratis. Ein 2dl Becher kostete Euro 2.-, was bei 6 Personen und zwei
Runden Getränken doch einen ziemlichen Batzen ausmacht.
Nach der Landung in Las Palmas ging alles Schlag auf Schlag.
Das Gepäck kam, der Infoschalter von FTI war gut sichtbar, der Bus stand bereit
und fuhr auch direkt los. Nach 25 Minuten fahrt und einem Halt kamen wir auch
schon im Hotel an. Das Check-in verlief problemlos. Doch auch die ersten
kleineren Enttäuschungen erwarteten uns. Der Safe kostet Euro 2.- am Tag, W-Lan
gibt’s nur in der Bar Theatro gratis. Sonst entstehen auch hier Kosten von Euro
2.- am Tag pro 2 Geräte. Strandtücher müssen für Euro 1.- am Tag gemietet
werden, das Depot von Euro 5.- gibt’s aber bei Abreise zurück.
Die Zimmer, wir hatten 2x Single mit Kindern gebucht, waren
eher klein aber sauber. Wenn man genauer hinsah, entdeckte man überall
Gebrauchsspuren, wie kaputte Silikonfugen, gesprungene Plättli, und kaputte
Kanten im Kleiderschrank. Das Hotel ist nicht mehr neu und da sich die Bauweise
in südlichen Länder halt von Schweizer Qualität unterscheidet, liessen wir uns
davon nicht stören. Eine Klimaanlage ist nicht vorhanden, und auf dem Balkon
brennt das Licht automatisch bis 23.00 Uhr und lässt sich nicht selber
ausmachen.
Die Informationen zur Anlage, die man uns ausgehändigt
hatte, erleichterten den ersten Rundgang sehr. Kurz danach wurde auch schon das
Restaurant "Le Jardin" geöffnet und wir stürzten uns ans Buffet. Es gab ein
Salatbuffet mit traditionellen Salaten ergänzt durch mediterrane Varianten. Dann
gabs immer frische Pizza in Stücken, drei Sorten Teigwaren mit Tomatensauce und
Bolognese, ein asiatisches Buffet mit Reis, gebratenen Nudeln, Gemüse und einem
Fleischgericht. Eine Sorte Fisch, ein Fleischgericht und eine Sorte gegrilltes
Fleisch ergänzten das Angebot. Als Beilage waren immer Pommes Frites,
Kartoffeln, zwei weitere Sorten Gemüse und Paella, sowie 2 verschiedene Suppen,
erhältlich. Alles schmeckte gut, aber auch nicht mehr. Das Gemüse war aus dem
Tiefkühler und im Steamer gedämpft worden, auch die Paella war ein aufgewärmtes
Fertiggericht. Die asiatischen Nudeln waren immer mit dem selben Gemüse und
Pilzen angereichert und beim asiatischen Fleischgericht wechselten zwar die
Fleischsorten, jedoch nicht die Sauce. Als Abschluss gabs ein Käsebuffet aus
50% einheimischem Käse, 50 % importiertem Massenproduktionskäse. Dann gabs
weiter ein grosses Dessertbuffet mit vielen verschiedenen Desserts und ein
grosses Früchtebuffet mit zubereiteten Früchten, aber auch naturbelassenen
Früchten.
Aehnlich zeigte sich das Frühstücksbuffet: viele
verschiedene Massenproduktionskäse ergänzt durch einige einheimische Sorten,
dasselbe beim Aufschnitt. Viele geschmacklose Produkte ergänzt durch wunderbare
einheimische Chorizo und schmackhafte Terrinen. Butter, Konfitüre und Nutella
gabs in Portionen, Honig war offen zu haben und wahrscheinlich auch einheimisch
oder vom Festland. Am Buffet gabs Eier in vielen Variationen, Speck, Würstel
und Bohnen, frische Pancakes, eine vielfältige Brotauswahl und ein Kuchenbuffet.
Auch viele Früchte waren zu haben.
Am Mittag war das Buffet etwas reduziert, dafür waren an der
Poolbar Burger, Hotdogs, Pommes, Salate und Desserts zu haben. Ab 16.00 Uhr
waren Kuchen und Kaffee erhältlich.
Mein Fazit zum Essen: Es gab rund um die Uhr zu Essen und
Getränke. Wir wurden satt, und die Kinder liebten das Essen, weil es einfache
Durchschnittsküche ohne Expertimente war. Mir schmeckten die Sachen nach einer
Woche zu eintönig, ausserdem fehlten mir die landestypischen Spezialitäten.
Nach dem Abendessen war die Poolbar noch immer geöffnet. Es
gab Flipperkästen, Billardtische und Musik. Ausserdem fand in der Bar Theatro
die Abendunterhaltung statt. Zu trinken gabs Wein, Bier und Süssgetränke ab
Automat, an der bedienten Bar waren Sangria und verschiedene Cocktails
erhältlich. Beim ersten Blick in die Getränkekarte dann die nächste
Ueberraschung: Die ersten drei Cocktails der ganzen Liste und gerade mal ein
alkoholfreies Fruchtsaftgemisch für die Kinder waren im All inclusiv
inbegriffen, für alles andere musste man in die Tasche greifen. Nach der ersten
Ueberraschung hielten wir uns einfach an diese gratis Getränke, schliesslich
hatten wir ja All inclusiv bezahlt.
Die Abendunterhaltung bekamen wir nur am Rande mit, sassen
wir doch abends lieber draussen und unterhielten uns mir anderen Gästen, als
dass wir uns in die Bar setzten. Was wir von draussen hörten, tönte aber gar
nicht schlecht.
Am nächsten Morgen stand dann baden auf dem Programm. Das
Hotel bietet einen Bustransfer zum Strand und zurück an - zweimal hin und zweimal zurück. Zu Fuss
geht’s ein Stück der Quartierstrasse entlang und dann 153 Stufen zum Meer runter
- keine 15 Minuten. Der Strand, mit seinem für San Agustin typischen schwarzen
Sand ist sehr sauber, geht flach rein und macht Spass. Dusche und Toiletten
sind vorhanden. Ein Stück weiter gibt es ein Restaurant mit grosser Terrasse,
wo man sich Zwischenverpflegen kann.
Ins Dorfzentrum von San Agustin und zum Shopping Center oder
zur Haltestelle des öffentlichen Busses führt die Strasse dann eher steil
runter und der Weg dauert gute 20 – 25 Minuten. Ein Taxi nach Playa del Ingles
kostet rund Euro 7.-.
Am Nachmittag wollten die Kids dann die Pools ausprobieren.
Die Anlage bietet einen grossen Familienpool, wo es drei Rutschbahnen gibt.
Daneben liegt der etwas ruhigere Schwimmerpool. In ihm sind Schwimmhilfen nicht
erlaubt, daher ist er für Kinder auch nicht so spannend. Dann gibt’s den
Kinderpool mit einer kleinen Rutsche und einem Spritzpilz. Er ist knietief und
sehr warm. Oberhalb der Pools liegen drei «Infinity»-Sprudelbäder, von denen
man einen tollen Ueberblick über die Badelandschaft hat. Die Pools sind mit
aufbereitetem Meerwasser gefüllt und geheizt. An vielen Stellen nagt jedoch der
Zahn der Zeit, Plättli fallen raus oder fehlen schon länger, Fugen sind
zerbröselt und Randsteine bröckeln. Wasser und Umgebung sind jedoch sauber und
werden mehrmals täglich gereinigt. Daher hat uns das Gebröckel nicht weiter
gestört.
Der Kinderclub bietet tagsüber betreute Unterhaltung für die
Kinder, ausserdem gibt es einen schattigen Spielplatz auf der Anlage.
Die Anlage ist dicht bewachsen und wird von riesigen Palmen
überragt. Dies ein Vorteil der etwas älteren Anlage. Die Beete sind gepflegt,
Müll wird fleissig eingesammelt und die Pflanzen gepflegt. Die Anlage liegt,
wie zu erwarten bei 153 Stufen zum Meer, erhöht auf dem Felsen. Man sieht das
Meer und an einer Stelle auch den Strand. Ab Mittag zieht jeweils Wind auf, der
sich am Strand und im Dorf als leichtes Lüftchen bemerkbar macht. Im Hotel mit seiner
exponierten Lage rüttelt er die Palmen aber gehörig durch. Im Sommer dürfte
dieser Wind sehr angenehm sein, jetzt im Frühling nass aus dem Pool zu steigen,
erfordert Mut und Durchhaltewillen.
Alles in allem herrscht in Spanien / Gran Canaria Aufbruchstimmung.
Es wird viel gebaut, man sieht kaum leerstehende Gebäude oder Restaurants. Die
kritische Lage in Osteuropa und Nordafrika macht sich bemerkbar und spült
Massen an Touristen in die Ferienorte. Das Personal ist freundlich /
unaufdringlich aber auch nicht mehr. Die Gäste kommen trotzdem. In der Stadt
und auf dem Markt sind die Preise für Getränke, Souvenirs, Taxis und Kleidung
moderat aber nicht günstig. Der Tourismus auf der Insel funktioniert
reibungslos, da die Einheimischen von 40 Jahren Tourismuserfahrung profitieren
und so dem Ansturm jetzt gewachsen sind.
Mein Fazit zum Urlaub im Interclub: wir haben die Woche sehr
genossen, konnten entspannen, geniessen und die Kinder waren stets beschäftigt.
Eine weitere Reise nach Gran Canaria können wir uns sehr gut vorstellen, da man
auch schon im Frühling baden kann. Für einen weiteren Aufenthalt würden wir
aber eher eine andere Unterkunft wählen, die zentraler liegt, vielleicht auch
im etwas lebhafteren Playa del Ingles.
Zum Schluss ein herzliches Dankeschön an Claudia von webook.ch für die erneute tolle Beratung, die aufgebrachte Geduld und die gute
Organisation der Ferien.
Wir bedanken uns herzlich mit einem 50.- Franken-Gutschein für die nächste Buchung!