Auf dem webook.ch Blog finden Sie Erfahrungsberichte, nützliche Informationen zu Ferien & Reisen und weitere Tipps zu Famillienferien, Alleinreisende, 50 plus Reisen.
Die viel gereiste und Dreifachmutter Andrea Jansen von anyworkingmom.com weiss, wie man Kinder auf Langstreckenflügen beschäftigt. Gern geschehen! Immer nur iPad und Bordunterhaltung geht gerade bei Kleinkindern nicht immer und als Eltern fliegt das schlechte Gewissen eben auch mit. Hier deshalb die besten Tipps von einer, die es wissen muss: Fliegen mit Baby und Kleinkind: Wie beschäftige ich mein Kind im Flugzeug?
Unsere persönliche Empfehlung: www.snapkiz.ch, das Aktiv-Set für Kinder. webook.ch getestet und approved.
Paris? Geht immer! Auch wenn man in drei Tagen noch lange nicht alles gesehen haben kann. Juhui, drei Nächte Paris! Denn obwohl wir sehr oft "nach Paris" fahren, sehen wir oft nicht viel von der Stadt, da die Verwandschaft eben ausserhalb wohnt. Ausserdem waren die Kinder die letzten Jahre noch nicht wahnsinnig begeistert davon, ihre Ferien in einer Stadt zu verbringen. Das ist jetzt anders. Juhuii!
Was machen wir mit fast 3 Tagen Paris? Das übliche Touristenzeugs? Shoppen? Quartiere erkunden, die wir noch gar nicht kennen? Von allem einbisschen, haben wir uns gesagt und eine kleine Ferienwohnung "mitten im Kuchen" gemietet. Rue Rivoli 37, Spitzenadresse! Um's Eck: Les Halles, Châtelet, L'Hôtel de Ville, das hübsche Quartier Marais und auch das Louvre ist nicht so weit. Da das Wetter etwas unsicher war, haben wir gleich den ersten Tag mit Sonnenschein genutzt, um mit dem Batobus die Stadt von ihrer Wasserseite zu erkunden. Bequem, eindrücklich und mit 12 Euro pro Kopf auch bezahlbar für eine fast 2-stündige Fahrt. Mit einem Teenager kommt man in einer Stadt um's Shoppen nicht rum, weshalb wir am nächsten Tag das neue Einkaufszentrum "Les Halles" gestürmt haben. Nachmittags wiederum waren wir Eltern mit wünschen dran: Am Montmartre & Sacre Coeur waren wir schon lange nicht mehr (das habe ich spätestens bei der Metrostation "Les Abesses" gemerkt, als wir die Erdoberfläche erst nach sechs Stockwerken erreichten. Zu Fuss natürlich). Ufff! Das Tagestraining war absolviert! Das obligate Kinderportrait haben wir natürlich auch nicht ausfallen lassen. Aber Achtung: Mehr als 30 bis 40 Euro pro Portrait sollte wirklich nicht verlangt werden! Aber die Erinnerung bleibt unbezahlbar. (Bei meiner Mutter hängt heute noch so ein Portrait von mir als Kind rum). Abends das traditionelle "Plateau de fruits de mer" in der seit 1881 existierenden Brasserie Wepler, um den Tag abzuschliessen. Mein Comfort-Transport-Tipp für Paris: UBER! Echt preiswert und wenn man schmerzende Füsse hat, unglaublich praktisch! Der dritte Tag sollte der Kultur gewidmet werden. Das Centre George Pompidou feiert dieses Jahr seinen 40. Geburtstag mit diversen Ausstellungen, die auch den Kids gefallen dürften. Ausser, dass die Comic-Ausstelung und die permanente der modernen Kunst ab 1965 gerade geschlossen sind. Es empfiehlt sich also sehr, vor dem Besuch auf der Website des Centres die aktuellen Ausstellungen zu überprüfen. Es gibt nämlich auch eine Kindergalerie mit Workshops etc., die während unseres Besuchs leider auch geschlossen war. Der geplante Spaziergan am Canal St. Martin fiel leider sprichwörtlich ins Wasser, weshalb wir diesen beim nächsten Mal nachholen werden. Denn wie gesagt, Paris geht immer! Für Fragen zu Paris oder anderen Städtereisen, rufen Sie uns einfach an oder schreiben Sie uns auf kontakt@webook.ch.
Immer wieder senden uns liebe Kunden ausführliche Reiseberichte, um sich für den Service zu bedanken. Heute: Ehrliches und durchzogenes Fazit einer April-Woche Gran Canaria im 3*-Hotel IFA Interclub Atlantica, San Agustin.
Die Buchung über das Online-Reisebüro webook.ch lief
reibungslos. Die Tickets und Reiseunterlagen waren rechtzeitig da. Obwohl wir
erst um 13.15 Uhr von Zürich abflogen, konnten wir am Vorabend das Check-in
erledigen, so dass wir am Reisetag ruhig und entspannt mit zwei
Hanggepäckstücken und 4 Kindern mit Bus und Zug zum Flughafen reisen konnten.
Glücklicherweise hatten wir uns am Flughafen noch ausgiebig verpflegt, denn auf
dem doch 4-stündigen Flug mit Niki /Air Berlin gab es weder Verpflegung noch
Getränke gratis. Ein 2dl Becher kostete Euro 2.-, was bei 6 Personen und zwei
Runden Getränken doch einen ziemlichen Batzen ausmacht.
Nach der Landung in Las Palmas ging alles Schlag auf Schlag.
Das Gepäck kam, der Infoschalter von FTI war gut sichtbar, der Bus stand bereit
und fuhr auch direkt los. Nach 25 Minuten fahrt und einem Halt kamen wir auch
schon im Hotel an. Das Check-in verlief problemlos. Doch auch die ersten
kleineren Enttäuschungen erwarteten uns. Der Safe kostet Euro 2.- am Tag, W-Lan
gibt’s nur in der Bar Theatro gratis. Sonst entstehen auch hier Kosten von Euro
2.- am Tag pro 2 Geräte. Strandtücher müssen für Euro 1.- am Tag gemietet
werden, das Depot von Euro 5.- gibt’s aber bei Abreise zurück.
Die Zimmer, wir hatten 2x Single mit Kindern gebucht, waren
eher klein aber sauber. Wenn man genauer hinsah, entdeckte man überall
Gebrauchsspuren, wie kaputte Silikonfugen, gesprungene Plättli, und kaputte
Kanten im Kleiderschrank. Das Hotel ist nicht mehr neu und da sich die Bauweise
in südlichen Länder halt von Schweizer Qualität unterscheidet, liessen wir uns
davon nicht stören. Eine Klimaanlage ist nicht vorhanden, und auf dem Balkon
brennt das Licht automatisch bis 23.00 Uhr und lässt sich nicht selber
ausmachen.
Die Informationen zur Anlage, die man uns ausgehändigt
hatte, erleichterten den ersten Rundgang sehr. Kurz danach wurde auch schon das
Restaurant "Le Jardin" geöffnet und wir stürzten uns ans Buffet. Es gab ein
Salatbuffet mit traditionellen Salaten ergänzt durch mediterrane Varianten. Dann
gabs immer frische Pizza in Stücken, drei Sorten Teigwaren mit Tomatensauce und
Bolognese, ein asiatisches Buffet mit Reis, gebratenen Nudeln, Gemüse und einem
Fleischgericht. Eine Sorte Fisch, ein Fleischgericht und eine Sorte gegrilltes
Fleisch ergänzten das Angebot. Als Beilage waren immer Pommes Frites,
Kartoffeln, zwei weitere Sorten Gemüse und Paella, sowie 2 verschiedene Suppen,
erhältlich. Alles schmeckte gut, aber auch nicht mehr. Das Gemüse war aus dem
Tiefkühler und im Steamer gedämpft worden, auch die Paella war ein aufgewärmtes
Fertiggericht. Die asiatischen Nudeln waren immer mit dem selben Gemüse und
Pilzen angereichert und beim asiatischen Fleischgericht wechselten zwar die
Fleischsorten, jedoch nicht die Sauce. Als Abschluss gabs ein Käsebuffet aus
50% einheimischem Käse, 50 % importiertem Massenproduktionskäse. Dann gabs
weiter ein grosses Dessertbuffet mit vielen verschiedenen Desserts und ein
grosses Früchtebuffet mit zubereiteten Früchten, aber auch naturbelassenen
Früchten.
Aehnlich zeigte sich das Frühstücksbuffet: viele
verschiedene Massenproduktionskäse ergänzt durch einige einheimische Sorten,
dasselbe beim Aufschnitt. Viele geschmacklose Produkte ergänzt durch wunderbare
einheimische Chorizo und schmackhafte Terrinen. Butter, Konfitüre und Nutella
gabs in Portionen, Honig war offen zu haben und wahrscheinlich auch einheimisch
oder vom Festland. Am Buffet gabs Eier in vielen Variationen, Speck, Würstel
und Bohnen, frische Pancakes, eine vielfältige Brotauswahl und ein Kuchenbuffet.
Auch viele Früchte waren zu haben.
Am Mittag war das Buffet etwas reduziert, dafür waren an der
Poolbar Burger, Hotdogs, Pommes, Salate und Desserts zu haben. Ab 16.00 Uhr
waren Kuchen und Kaffee erhältlich.
Mein Fazit zum Essen: Es gab rund um die Uhr zu Essen und
Getränke. Wir wurden satt, und die Kinder liebten das Essen, weil es einfache
Durchschnittsküche ohne Expertimente war. Mir schmeckten die Sachen nach einer
Woche zu eintönig, ausserdem fehlten mir die landestypischen Spezialitäten.
Nach dem Abendessen war die Poolbar noch immer geöffnet. Es
gab Flipperkästen, Billardtische und Musik. Ausserdem fand in der Bar Theatro
die Abendunterhaltung statt. Zu trinken gabs Wein, Bier und Süssgetränke ab
Automat, an der bedienten Bar waren Sangria und verschiedene Cocktails
erhältlich. Beim ersten Blick in die Getränkekarte dann die nächste
Ueberraschung: Die ersten drei Cocktails der ganzen Liste und gerade mal ein
alkoholfreies Fruchtsaftgemisch für die Kinder waren im All inclusiv
inbegriffen, für alles andere musste man in die Tasche greifen. Nach der ersten
Ueberraschung hielten wir uns einfach an diese gratis Getränke, schliesslich
hatten wir ja All inclusiv bezahlt.
Die Abendunterhaltung bekamen wir nur am Rande mit, sassen
wir doch abends lieber draussen und unterhielten uns mir anderen Gästen, als
dass wir uns in die Bar setzten. Was wir von draussen hörten, tönte aber gar
nicht schlecht.
Am nächsten Morgen stand dann baden auf dem Programm. Das
Hotel bietet einen Bustransfer zum Strand und zurück an -zweimal hin und zweimal zurück. Zu Fuss
geht’s ein Stück der Quartierstrasse entlang und dann 153 Stufen zum Meer runter
- keine 15 Minuten. Der Strand, mit seinem für San Agustin typischen schwarzen
Sand ist sehr sauber, geht flach rein und macht Spass. Dusche und Toiletten
sind vorhanden. Ein Stück weiter gibt es ein Restaurant mit grosser Terrasse,
wo man sich Zwischenverpflegen kann.
Ins Dorfzentrum von San Agustin und zum Shopping Center oder
zur Haltestelle des öffentlichen Busses führt die Strasse dann eher steil
runter und der Weg dauert gute 20 – 25 Minuten. Ein Taxi nach Playa del Ingles
kostet rund Euro 7.-.
Am Nachmittag wollten die Kids dann die Pools ausprobieren.
Die Anlage bietet einen grossen Familienpool, wo es drei Rutschbahnen gibt.
Daneben liegt der etwas ruhigere Schwimmerpool. In ihm sind Schwimmhilfen nicht
erlaubt, daher ist er für Kinder auch nicht so spannend. Dann gibt’s den
Kinderpool mit einer kleinen Rutsche und einem Spritzpilz. Er ist knietief und
sehr warm. Oberhalb der Pools liegen drei «Infinity»-Sprudelbäder, von denen
man einen tollen Ueberblick über die Badelandschaft hat. Die Pools sind mit
aufbereitetem Meerwasser gefüllt und geheizt. An vielen Stellen nagt jedoch der
Zahn der Zeit, Plättli fallen raus oder fehlen schon länger, Fugen sind
zerbröselt und Randsteine bröckeln. Wasser und Umgebung sind jedoch sauber und
werden mehrmals täglich gereinigt. Daher hat uns das Gebröckel nicht weiter
gestört.
Der Kinderclub bietet tagsüber betreute Unterhaltung für die
Kinder, ausserdem gibt es einen schattigen Spielplatz auf der Anlage.
Die Anlage ist dicht bewachsen und wird von riesigen Palmen
überragt. Dies ein Vorteil der etwas älteren Anlage. Die Beete sind gepflegt,
Müll wird fleissig eingesammelt und die Pflanzen gepflegt. Die Anlage liegt,
wie zu erwarten bei 153 Stufen zum Meer, erhöht auf dem Felsen. Man sieht das
Meer und an einer Stelle auch den Strand. Ab Mittag zieht jeweils Wind auf, der
sich am Strand und im Dorf als leichtes Lüftchen bemerkbar macht. Im Hotel mit seiner
exponierten Lage rüttelt er die Palmen aber gehörig durch. Im Sommer dürfte
dieser Wind sehr angenehm sein, jetzt im Frühling nass aus dem Pool zu steigen,
erfordert Mut und Durchhaltewillen.
Alles in allem herrscht in Spanien / Gran Canaria Aufbruchstimmung.
Es wird viel gebaut, man sieht kaum leerstehende Gebäude oder Restaurants. Die
kritische Lage in Osteuropa und Nordafrika macht sich bemerkbar und spült
Massen an Touristen in die Ferienorte. Das Personal ist freundlich /
unaufdringlich aber auch nicht mehr. Die Gäste kommen trotzdem. In der Stadt
und auf dem Markt sind die Preise für Getränke, Souvenirs, Taxis und Kleidung
moderat aber nicht günstig. Der Tourismus auf der Insel funktioniert
reibungslos, da die Einheimischen von 40 Jahren Tourismuserfahrung profitieren
und so dem Ansturm jetzt gewachsen sind.
Mein Fazit zum Urlaub im Interclub: wir haben die Woche sehr
genossen, konnten entspannen, geniessen und die Kinder waren stets beschäftigt.
Eine weitere Reise nach Gran Canaria können wir uns sehr gut vorstellen, da man
auch schon im Frühling baden kann. Für einen weiteren Aufenthalt würden wir
aber eher eine andere Unterkunft wählen, die zentraler liegt, vielleicht auch
im etwas lebhafteren Playa del Ingles.
Zum Schluss ein herzliches Dankeschön an Claudia von webook.ch für die erneute tolle Beratung, die aufgebrachte Geduld und die gute
Organisation der Ferien.
Wir bedanken uns herzlich mit einem 50.- Franken-Gutschein für die nächste Buchung!
Dieses Spielchen spiele ich vor jeder Reise. Und die «Hilfe» der Kinder ist eben oft gar keine Hilfe. Aber dies hier dafür umso mehr. Ihr kennt das: Die Ferien stehen bevor, man fliegt ans Meer und hier sind noch fast Minustemperaturen. Da zu wissen, was man dabeihaben soll, ist nicht immer einfach. Zumal mein Gedächtnis nachlässt und der letzte Sommer schon so lange her ist. Also fange ich an mir eine Liste zu machen damit nichts vergessen geht. Bis diese Liste – schön sichtbar auf dem Esstisch platziert – plötzlich verschwindet und auf der Rückseite des neusten kindlichen Kunstwerks auftaucht. Mit einer Ecke weniger und ein wenig feucht vom umgekippten O-Saft. Oder einer Variante davon. Also fängt Mami nochmal von vorne an.
Und seit einiger Zeit helfen ja die Kinder beim Packen. Helfen? Na ja. «Mami, alles parat, wir können gehen!» tönt es dann aus dem Kinderzimmer. Der mütterliche Kontrollblick aber sieht sofort, dass wir in den Badeferien – so schön es am Meer schon ist – nicht weit kommen mit:
2 Unterhosen («Ich habe sonst keine gefunden!»)
1 Paar Shorts («Das sind meine Lieblings-Shorts und die anderen sind mir alle zu klein!»)
3 Plüschtiere («Natürlich muss Specki mit! Sonst sind Emma und Flip traurig!»)
1 T-Shirt (Argumentation: siehe bei den Shorts)
KEINE Jacke («Aber Mami, wir fahren schliesslich ans Meer! Da scheint die Sonne!»)
Und so weiter. Ihr kennt das. So rennt Mami am letzten Tag vor den Ferien wie ein hysterisches Huhn durch das Haus und sucht die fehlenden Sachen zusammen. Was mit Sicherheit darauf hinausläuft, dass sie was vergessen wird. Mit Vorliebe den eigenen Badeanzug und das eigene Pyjama. Ganz allgemein gehen meine Sachen am Ehesten vergessen, während ich für die Kinder (meist) an alles denke.
Eigentlich wollte sie nur ihrer Kollegin in deren Reisebüro aushelfen, doch kurz darauf war Nathalie Sassine selber Unternehmerin. Mit ihrem Online-Reisebüro webook.ch geht sie neue Wege: Die Beratung findet meist ohne persönliche Treffen statt, ihre sechs Mitarbeiterinnen arbeiten flexibel, aber ohne Fixlohn.
Frau Sassine, Sie haben vor 3 Jahren ohne grosse Vorlaufzeit ein Reisebüro gegründet. Fällen Sie all Ihre Entscheidungen so spontan?
NATHALIE SASSINE: Konstanz war bis jetzt nicht gerade eine hervorstechende Charaktereigenschaft bei mir. Ich studierte nach der Matura zwei Jahre Rechtswissenschaften, dann wurde mir das zu trocken und ich hatte grosse Lust, die Welt zu entdecken – aber leider wenig Geld dafür. So heuerte ich als Quereinsteigerin in der Reisebranche an, arbeitete bei Kuoni und anderen Reisebüros, konnte in der Nebensaison gratis Urlaub machen und lernte viel, beispielsweise über die gewaltigen Naturwunder in Afrika. Dann zog es mich weiter in die Werbung, ich wurde Texterin, machte mich ein erstes Mal selbständig und gründete danach mit meinem Mann eine Agentur.
Wochenlanges Abwägen scheint Ihre Sache nicht zu sein.
Das ist so, ich liebe die drei magischen Buchstaben TUN. Man kann die Dinge so lange analysieren, bis alle Energie aus einer Idee gewichen ist, oder man kann einfach loslegen und sich dann vorantasten. Mit 31 Jahren wurde ich Mutter, und das machte vieles ein wenig komplizierter. Ich fand nach einem Jahr eine Anstellung als Texterin, merkte aber, wie schwierig es ist, als junge berufstätige Mutter in dieser 9-to-5-Arbeitswelt zu funktionieren. Ich brachte problemlos meine Leistung, aber manchmal war mein Sohn halt krank und dann musste ich kurzfristig umdisponieren und eine Nachtschicht einlegen. Da rümpften manche Kollegen die Nase, speziell die Kolleginnen ohne Kinder, was ich sehr bemühend fand. So kündigte ich den Job, machte mich wieder selbständig und lancierte meinen Blog «Rabenmutter».
Rabenmutter?
Den Namen hat mein Mann vorgeschlagen und ich fand ihn perfekt, weil er die vielen Klischees reflektiert, die einem entgegenschlagen. Ich schrieb an gegen all die Vorurteile, die dir begegnen, wenn du als junge Mutter auch eine Frau und eine Berufsfrau bleiben willst. Von einem Tag auf den anderen bekommst du nur noch Babyprospekte mit Tipps zum Stillen und Kind-Füttern mit der Post, bei der Arbeit bist du «die mit dem Kind». Das hat die feministische Seite in mir geweckt. Nebst dem eigenen Blog wirkte ich auch beim Online-Magazin «Clack» mit. Dann kam unsere Tochter zur Welt. Ich genoss die Zeit mit den Kindern, merkte aber auch, dass ich definitiv nicht in der Rolle der Hausfrau und Vollzeitmama aufgehe. Und dann wies mir der Zufall den Weg: Meine ehemalige Chefin eröffnete ein eigenes Reisebüro und bat mich bald um Hilfe, weil es so viel zu tun gab. Mein Mann fand, die Internetseite ihres Reisebüros müsste dringend verbessert werden, und so machten wir uns an die Arbeit. In diesem Moment wussten wir noch nicht, dass wir damit den Grundstein für die eigene Firma legten.
Wie das?
Meine Kollegin fand, die überarbeitete Seite sei für ihre Ansprüche und die ihrer Kunden zu ausgeklügelt, wir sollten doch damit unser eigenes Geschäft lancieren, wir müssten ja bloss noch ein eigenes Logo einsetzen. Wir dachten ein Wochenende darüber nach und entschieden uns dann, den Schritt zu wagen. Was konnte passieren? Das Schlimmste wäre, wenn keine Kunden buchen würden, aber wirklich schlimm wäre das nicht gewesen, da wir keine Fixkosten hatten. Und dann kamen schon am ersten Tag nach der Gründung die ersten Anfragen über Facebook herein, und von da an sind wir nur noch gerannt und hatten gar keine Zeit, so etwas wie einen Businessplan zu erstellen.
Sie hatten ein Reisebüro ohne Büro gegründet?
Ja, webook.ch ist ein reines Online-Reisebüro. Wir beraten die Kunden, nehmen ihnen die Arbeit ab, helfen ihnen, diffuse Reiseträume zu konkretisieren. Die Anfragen treffen über Mail, Facebook, Whatsapp, Skype oder Telefon ein, das spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass jeder Kunde bei uns eine fix zugewiesene Beraterin hat, die seine Lebenssituation und Vorlieben kennt – vor während und nach der Reise. Man kann heute ja problemlos 1000 Angebote im Netz finden für alle möglichen Destinationen, aber diese Unübersichtlichkeit macht es sehr schwierig. Die Preise sind intransparent, die Formulare mühsam – versuchen Sie mal, Badeferien zu buchen, wenn Sie mit 3 Kindern verreisen möchten, das ist in vielen Buchungssystemen schlicht nicht vorgesehen. Wir sind viel persönlicher als die anderen Angebote im Netz und deutlich individueller und phantasievoller als die klassischen Reisebüros. Oft beginnt es damit, dass wir in unserem Bekanntenkreis oder im Facebook-Freundeskreis Reisetipps abgeben.
Und Ihre sechs Mitarbeiterinnen sind alles wiedereingestiegene Mütter?
Ja, das sind erfahrene Reiseprofis, die bei webook.ch flexibel wieder einsteigen können. Sie können im Prinzip arbeiten, wann und wo sie wollen, wobei es die Sache natürlich einfacher macht, wenn sie mir Fixtage angeben können. Aber wann und wo sie mit Kunden telefonieren oder Offerten erstellen, spielt für mich keine Rolle. Wir haben Arbeitsplätze in einem Co-Working-Space, wo jede hinkommen kann, aber erwartet wird das nicht. Und wenn mal das Kind krank wird oder ein Arzttermin auf einen Arbeitstag fällt, ist das auch kein Problem. Alle meine Angestellten sind Mini-Unternehmerinnen, sie arbeiten komplett auf Provisionsbasis und erhalten pro verkauftes Dossier eine Kommission. Nach einer Anlaufzeit kommen sie so auf einen branchenüblichen Lohn ohne die üblichen Einschränkungen eines klassischen Bürojobs. Aber natürlich haben sie nicht ihre Kinder auf dem Arm, wenn sie beraten, das funktioniert nicht auf Dauer, da braucht es schon Betreuungslösungen.
Ist auch die Kundschaft vorwiegend weiblich?
Ja, der Frauenanteil liegt bei 90 Prozent, drei Viertel haben Familie. Es hilft enorm, wenn Kundinnen und Beraterinnen wissen, was es heisst, mit Kindern zu reisen. Für meine Mitarbeiterinnen ist überdies praktisch, dass Reisen ein saisonales Geschäft ist mit einer Flaute im Sommer – so haben sie während der Sommerferien mehr Zeit für ihre Kinder. Es ist übrigens nicht so, dass wir Frauen unter uns bleiben wollen, dass ich keine Männer einstellen möchte. Die ersten beiden Versuche sind gescheitert, weil die Männer beide Vollzeit arbeiten und rasch sehr gut verdienen wollten, als unsere Firma noch sehr klein war. Nun werden wir in diesem Jahr die 2-Millionen-Franken-Schwelle überschreiten beim Umsatz und wollen weiter wachsen, ohne Fremdkapital aufzunehmen. Und im Herbst lancieren wir einen eigenen Reiseartikel-Online-Shop. Ja, ich denke, dieses Projekt hier wird mich noch eine ganze Weile begleiten.
Wenn unsere Kunden gelungene Ferien hatten und gerne schreiben, gibt's auf unserem Blog einen schönen Reisebericht. Herzlichen Dank an Tony Ruepp!
Sonntag 12. Feb. 2017
Denise bringt uns in rasanter Fahrt zum Flughafen. Lange anstehen um das Gepäck aufzugeben, Sicherheitskontrolle, Wanderung zum Gate. Dort steht aber kein Flugzeug. Wie zu alten Zeiten holt uns ein Bus und setzt uns auf dem Vorfeld beim Flugzeug ab. Wie gewohnt geht das Einsteigen über die Treppe am Flugzeug sehr, sehr langsam. Bei 9 Grad und Wind frieren wir uns den A… ab. Wie mancher der Leichtbekleideten (mit Ziel Kanaren) wird wohl krank werden? Es regnet oder schneit zum Glück wenigstens nicht.
Endlich schaffen wir es ins Innere des Flugzeuges. Es wird noch auf einen Rollstuhl gewartet, welcher für den Rückflug an Bord benötigt wird. Wir starten mit 40 Min. Verspätung. Unsere Edelweiss A320 nimmt Kurs nach Süden. Der Flug ist recht unruhig. Die Turbulenzen zwingen die Crew zeitweise zur Einstellung des Services. Die Landung in Arrecife auf Lanzarote nach 4:10 Std ist entsprechend abenteuerlich. Ich verabschiede mich von meiner Sitznachbarin mit der ich mich glänzend unterhalten hatte.
Tony verschlief fast alles obwohl das Kind hinter ihm die ganze Zeit auf seine Rücklehne hämmerte. Die Sitzabstände sind die schlimmsten die wir je erlebt hatten. Der Tisch liess sich gar nicht in die waagrechte Lage bringen, der Bauch war im Weg. Nach der Landung stellen wir die Uhren eine Stunde zurück. Die Sonne scheint und es windet stark. Wir nehmen ein Taxi, das uns in 20 Minuten nach Costa Teguise bringt. Unterwegs sehen wir Kakteen, Palmen, blühende Bougainvilleas und viel schwarzen Sand. Die Vegetation auf dem kargen, steinigen Boden dieser Vulkaninsel ist äusserst mager.
Im „Neptuno Suites“ werden wir erwartet. Wie gewünscht bekommen wir ein Appartement mit Meersicht… im dritten Stock! Einen Lift gibt es nicht. Da wir uns auf einen Koffer beschränkt haben, ist er nicht gerade leicht und wir haben einen Riesenchrampf! Wir inspizieren unsere Behausung. Die Aussicht vom Balkon ist gewaltig. Dusche und WC, Schlafzimmer, Stube und eine offene Küche. Innen alles sauber, draussen sieht es aber nicht gut aus.
Dreckiger Pool und überall abgerissene Palmwedel. Am nächsten Tag kommt dann aus, dass dies Sturmschäden von heute waren! Es wurde dann auch alles perfekt gereinigt. Wir geniessen in einem nahegelegenen Restaurant ein feines Tintenfischmenü und einen guten Vulkanwein. Mit einem Paar aus Schottland unterhalten wir uns angeregt. Auf dem Weg ins Bett treffen wir noch auf zwei Caipirinhas…
Montag, 13. Feb. 2017
Das Meeresrauschen und die gute Luft haben uns trotz der etwas harten Unterlage gut schlafen lassen. Am blauen Morgenhimmel lacht schon die Sonne und wir geniessen die milden 24 Grad Lufttemperatur. Im Parterre befindet sich das Restaurant wo das Frühstücksbuffet aufgestellt ist. Das Morgenessen ist eher bescheiden, sagen wir’s mal so: Es hat alles was es braucht – aber auch nicht mehr.
Unsere Unterkunft steht auf einer Landzunge um die herum eine wunderbare Promenade angelegt ist. Am Weg befinden sich diverse, robuste Fitnessgeräte, welche von Joggern und Spaziergängern eifrig benutzt werden.
Viele kleine Geschäfte und Restaurants säumen den Weg. Wir sind unterwegs zur Bushaltestelle um nach Puerto del Carmen zu kommen. Eigentlich wollten wir ursprünglich dort logieren, doch war alles ausgebucht. Müssen nun doch schauen, was wir verpasst haben. Eine Stunde dauert die kurzweilige Busfahrt. Von unserem Logenplatz in der ersten Reihe haben wir beste Aussicht. Erstaunlich wie rücksichtsvoll gefahren wird.
Am Fussgängerstreifen wird angehalten wenn Fussgänger in der Nähe sind. Wir besuchen den Barcarola Club, können ein Appartement anschauen und begreifen, warum es unseren Freunden dort so gefällt. Wir schlendern durch Puerto del Carmen und können uns gut vorstellen, auch hier einmal Ferien zu verbringen. Die belebte Avenida las Playas führt dem Meer entlang. Alle paar Schritte ein Laden oder ein Restaurant.
An den Geländern und Absperrketten hängen tausende Schlösser, glänzende und verrostete. Ob die Paare der rostigen Schlösser noch zusammen sind? Das Essensangebot ist riesig und man hat die Qual der Wahl. Tony wählt Paella und ich nehme Thunfisch. Ich kaufe noch ein paar Kleinigkeiten für die Enkel und mich. Nach der Rückfahrt mit dem Bus kehren wir noch beim Chinesen ein und nehmen in einer Countrymusik Bar einen Schlummertrunk.
Dienstag, 14. Feb. 2017 Valentinstag.
Unsere Dusche scheint für Riesen konzipiert zu sein. Den Duschkopf erreiche ich knapp mit „zechelen“. Derweil sitzt Tony in der Lobby und möchte die Mails erledigen. Er ist verärgert, weil das Internet fast nicht funktioniert. Dezent erklingt beruhigende Musik, das ist sicher gut so. Abends, wenn die Sonne weg ist, wird es recht kühl. Warm wird’s jeweils erst wieder gegen Mittag. Morgenmantel und Trainer sind aus Platzgründen zuhause geblieben. Wir hätten sie jetzt gerne angezogen, denn hier gibt es keine Heizung und es wird drinnen so kalt wie draussen. Heute geht es nach Arrecife, in die Hauptstadt.
Weil der Busfahrer die Stationen nicht ansagt hatte, fahren wir etwas zu weit. Von dort aus marschieren wir Richtung Meer. Weil wir uns um 90 Grad irren, lernen wir schreckliche Quartiere kennen. Geplünderte Autos mit platten Reifen oder weggeklauten Rädern. Wir sind froh, als endlich Wasser in Sicht ist. Wieder eine schön angelegte Strasse dem Meer entlang mit ganz vielen Läden und Restaurants.
Der Hunger steuert uns und es gibt frittierte Paprika au Patron, ein kleines Holzkistchen mit frittierten Sardellen und ein weiteres mit Tintenfischspitzen in Tempura, dazu Weisswein. Alles ein Gedicht im „La Caja“! Wir machen noch einige Kilometer zu Fuss, um den malerischen Fischerhafen herum. Gross wie ein See, gesäumt von unzähligen kleinen Beizchen und Läden. Es ist warm geworden und der Durst muss auch gelöscht sein.
Dafür haben wir nachher eine heile Mühe die richtige Busstation zu finden. Eine halbe Stunde Fahrt zurück, nach Puerto Teguise. Da schlafe ich erst mal eine Runde. Abends kehren wir praktisch im Haus, beim Italiener ein. Im Gespräch mit einem deutschen Paar das auch bei uns wohnt, hören wir, dass sie gar nicht glücklich über die Unterkunft sind.
Ihr Appartement hat keine Meersicht. Sie sind über einer Bank, die jetzt gerade umgebaut wird. Der Baulärm hat sie auch über das Wochenende nicht ruhen lassen. Man fragte uns, wie wir zu unserem feinen Meeresblick-Appartement gekommen sind und wie lange im Voraus wir das gebucht hätten – ihnen habe man gesagt es sei nichts mehr zu haben. „Ja, die Schweizer haben ein gutes Händchen“ meinten sie. Danke webook.ch! Wir sind zufrieden, obwohl in Sachen Frühstück und Internet noch Verbesserungspotenzial besteht.
Mittwoch 15. Feb. 2017
Kühl und bewölkt. Beim Frühstück stelle ich fest, dass sich viele Leute kennen. Vermutlich haben sie sich in der Meckerstunde gestern Abend gegenseitig kennen gelernt. Wir waren nicht dabei, haben aber beim Vorbeigehen hässliche Äusserungen mitbekommen. Das Haus ist eigentlich in deutscher Hand, einige wenige Englischsprechende und nur wir 2 Schweizer. Wir sind erstaunt nirgends Schweizerdeutsch zu hören. Heute bleiben wir mal in unserer Ortschaft und lernen diese besser kennen. Wie immer zieht uns die schöne Promenade an und wir schlendern ihr entlang. Draussen rasen die Windsurfer. Der teils starke Wind lässt sie im Wahnsinnstempo sausen. Auf der anderen Seite die Läden. Wir suchen „Sketchers“ Schuhe für den Sommer, sie sind hier günstiger. Sketchers gibt auf das zweite gekaufte Paar 50% Rabatt.
Leider finden wir mein Paar in einem Laden und das für Tony passende in einem andern! Das Suchen und Probieren hat hungrig gemacht. Tony fragt immer zuerst ob sie WLAN haben, er möchte die Mails herunterladen. Das erste Restaurant verlassen wir wieder weil es nicht funktioniert. Beim zweiten haben wir bereits bestellt und dann alles annulliert, weil WLAN auch nicht ging. Im dritten Anlauf passt dann alles. Ein viertes Mal hätte ich nicht mehr mitgemacht. Nach dem Essen gehen wir zurück zum ersten Schuhladen.
Die Schuhe für Tony haben aber die falsche Grösse. Auf die Frage an die Verkäuferin die auf ihrem Stuhl sitzt, ob sie die passende Grösse habe, zitiert sie ihn erst mal nach vorne. Er soll gefälligst mit dem unpassenden Schuh vor sie hinstehen. Sie spricht Englisch mit einem fürchterlichen Cockney Akzent und Tony versteht kein Wort. Er fragt nochmals, da rastet sie aus und schreit ihn an wie eine Furie. Tony schleudert den Schuh neben ihr an die Wand. Knall! „Get out of this store!! Schreit sie noch eine Oktave höher. Ich, und die andern Kunden sind geschockt und ich ziehe Tony zum Ausgang. So etwas haben wir noch nie erlebt.
Noch Meter weiter hören wir sie im Laden „sirachen“. Tony meint, sie schnappe über. Wir haben das Gefühl, dass „heute nicht unser Tag ist“. Der leichte Regen hat aufgehört und wir gehen ins Appartement zurück. Costa Teguise hat ein richtiges Zentrum, das Pueblo Marinero. Dieses Fischerdorf hat unzählige Restaurants und Läden. Auch einen Musik-Pavillon der das Treiben überragt und auf dem Musikanten spielen und singen. Heute ist Markt und es wimmelt von Leuten zwischen den Ständen an denen Handycraft Artikel zum Verkauf angeboten werden. Zum Nachtessen habe ich Pablo’s Restaurant ausgesucht. Zum Chateaubriand wählen wir einen Vulkanwein aus. Alles schmeckt traumhaft. Auch das Mischgemüse, baked poato, Champignons und Pfeffersauce – ein Traum! Inklusive Mineral und Zitronensorbet legen wir etwa 60€ hin. Probiert das mal zuhause! Der Tag ist gerettet. Nehmt ums Himmelswillen hier nie Voll- oder Halbpension. Ihr würdet dies angesichts dieses Angebotes, schwer bereuen.
Donnerstag 16. Feb. 2017
Sonnenschein und strahlend blauer Himmel! Das mickrige Frühstücksbuffet hat einen gewaltigen Vorteil, wir nehmen nicht zu. Heute machen wir mit Bus 31 eine Reise nach Caleta de Famara auf der gegenüberliegenden Seite unserer Insel. Zuerst nehmen wir Bus 3 zum grossen Busbahnhof und steigen dort um. 40 Minuten dauert die Fahrt und wir geniessen die Aussicht von den vordersten Plätzen aus. Ein englisches Paar, auch von unserer Ortschaft, hat die Surfbretter dabei.
Die lange gerade Strecke vom Berg herunter ans Meer bietet eine wunderbare Aussicht über die ganze Bucht, die als Surferparadies einen Namen hat. In der kleinen Ortschaft wurde eine ganz schöne Uferpromenade gebaut und wir geniessen den Spaziergang entlang den marokkanisch anmutenden Gebäuden.
Über der Bucht mit den schönen Wellen erhebt sich eine schroffe Bergkette. Irgendwo dort oben müsse ein phänomenales Restaurant sein. Wir fragen eine Einheimische und stellen fest, dass die Besitzerin des Surfshops eine ausgewanderte Deutsche ist. Nein, ihr sei nichts so bekannt. Also gehen wir zum Restaurant an der Promenade zurück. Zum Mittagessen schlemmern wir im Schatten der Sonnenschirme grillierten Kraken (Pulpo) und eine Flasche Vulkanwein.
Ach, das schmeckte sooo gut! Nach dem Verdauungsspaziergang ruhen wir uns am Strand noch etwas aus und fahren dann mit dem Bus wieder heim. Die Hitze hat uns ziemlich geschafft und wir legen uns kurz hin. Im Kühlschrank wartet immer noch eine Flasche Mattheus Rosé. Das bringt mich auf die glorreiche Idee eine Pizza zu holen und im Appartement zu verspeisen. Ob‘s am „glutenfrei“ oder am Pizzamacher liegt wissen wir nicht. Nur dass sie scheusslich schmeckt.
Wir rücken nochmals aus ins Pueblo Marinero, nehmen bei live music noch ein, zwei Drinks. Ein Englisches Paar setzt sich zu uns. Die Unterhaltung ist bei dieser Lautstärke etwas anstrengend. Sie hat seit 23 Jahren eine Wohnung hier und verbringt jeden Winter auf Lanzarote. Immer noch voller Begeisterung. Gegen Mitternacht schleppen wir uns nach Hause.
Freitag 17. Feb. 2017
Nach dem Frühstück gehen wir wieder zur Busstation und fahren bis zum Busbahnhof. Unsern Anschlussbus sehen wir noch wegfahren. Zum Glück ist ein Shoppingcenter in der Nähe, wir werden die Stunde wohl durchbringen. Aussen fix, innen nix. Das Shopping Center ist am Sterben. Leere Läden, keine Leute. Am Kiosk nehmen wir einen Kaffee. Im Bus zur Playa Blanca sitzen wir für die ganzen 36 km auf den vordersten Sitzen und lassen die karge, vertrocknete Landschaft an uns vorbeiziehen.
Über Berg und Tal, vorbei an Vulkanen führt die Fahrt. Playa Blanca ist ein von den Touristen sehr geschätztes Ziel. Auch hier lädt eine schöne Uferpromenade zum Flanieren ein. Auf einer Seite die weissen Häuser, auf der andern schwarzes Vulkangestein das die Wellen des Meeres bricht. Zwischendurch auch mal ein Stück Sandstrand mit Sonnenbadenden. Wir studieren die Speisekarte eines Tepanyaki-Restaurants und entdecken Sashimi, das wir so gern haben. Also klar, wo wir heute einkehren. Noch etwas hungrig verlassen wir später die gastliche Stätte. Heute liegt auf jeden Fall ein Dessert drin. Wir schauen dem Treiben am Hafen zu und den grossen Fähren zu die zu den anderen Kanarischen Inseln fahren.
Der Ort ist nicht gross uns so sind wir bald wieder im Bus, Richtung Arrecife. Die Busse sind sauber und pünktlich. Sogar mit Sicherheitsgurten. Grosse Gepäckablagen und für uns recht billig. Die Hauptstrassen sind in sehr gutem Zustand und die Beschilderung lässt keine Wünsche offen. Das Bussystem haben wir unterdessen recht gut kapiert. Bei uns fahren wir bis zur Endstation weiter und machen einen wunderbaren Spaziergang am Strand und der Uferpromenade entlang zurück zum Appartement.
Im Pueblo gehen wir später zum Pescadore und werden bitter enttäuscht: Das Rindsfilet ist durchgegart, das Gemüse aus der Dose, die Pommes kalt und der Wein sauer! Begonnen hatte es schon bei der Vorspeise, die Portion war so klein und Tony’s Fischsuppe bedeckte knapp den Tellerboden. Der Kellner fragt uns zum Glück nicht wie es war. Im nächsten Lokal geht’s gleich weiter. Die Getränke die wir gern hätten haben sie nicht. Noch bevor wir fertig sind, will er den Laden schliessen und Feierabend machen. Er bringt die Rechnung, mit gemeinsamem Total für uns und das Paar, welches sich später noch hingesetzt hat! Das und das Gejaule der Sängerin macht es uns leicht, nach „Bettenhausen“ zu gehen.
Samstag, 18. Feb. 2017
Nach einem langen guten Schlaf lacht uns wieder die Sonne. Die Windsurfer sind im Element, der Wind bläst kräftig. Arrecife möchten wir nochmals erleben und fahren mit dem Bus hin, diesmal wissen wir wo aussteigen und sind schon bald am Fischerhafen. Zur Mittagszeit zieht es uns nochmals ins La Caja wo die Köstlichkeiten in Holzkistchen serviert werden. Daneben ein wunderbarer Weisswein (Rubicon, Seco Malvasia Volcanico). So geniessen wir unseren letzten Tag auf Lanzarote. Später bringt uns der Bus wieder nach Costa Teguise, wo wir wohnen.
Sonntag, 19. Feb. 2017
Heimreisetag. Der Flug geht erst am Abend und wir haben noch fast den ganzen Tag vor uns. Wir machen nochmals eine Runde dem Meer entlang und geniessen den Sonnenschein, schauen den rasenden Surfern zu, die es in den grossen Wellen immer wieder gewaltig „abtischt“. Die Böen sind heftig. Vor dem Schuhladen meint Tony, ob er der Furie noch einen Besuch abstatten solle? Ich halte ihn zurück. Wir essen noch etwas, holen unser Gepäck und nehmen ein Taxi zum Flughafen. Dort hören wir nach einer Woche zum ersten Mal wieder Schweizerdeutsch. In der A320 der Edelweiss sitzt neben mir ein Paar aus Rapperswil. Wie unterhalten uns angeregt und die 3:55 h vergehen wirklich „wie im Flug“. In Kloten holt uns Denise ab und bringt uns nach Hause.
Nachwort
Der Wettergott war uns gut gesinnt. Die Unterkunft schön und sauber. Die vulkanische Insel hat eine karge Vegetation und die Flüsse waren trocken. Der stetige Wind ist eine Freude für die Windsurfer und für uns auch. Aus den Speisekarten zu wählen machte Spass und der Vulkanwein schmeckte uns ausgezeichnet. Hier Vollpension zu wählen wäre eine Sünde. Es war uns in dieser Woche nie langweilig und mit den ÖV erreichten wir was immer wir wollten. Automieten sei auch sehr günstig. Wir können uns vorstellen einmal einen Jahreswechsel hier zu erleben.
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